Was ist ein Trinkwasserprobenehmer?
Die Legionellenprüfung ist für Mehrfamilienhäuser und öffentliche Gebäude verpflichtend geworden. Nach den strengen behördlichen Vorgaben darf hier nur ein geschulter Trinkwasserprobenehmer, der für ein akkreditiertes Labor arbeitet, die Entnahme der Wasserproben für den Legionellentest vornehmen.
Wer ist verpflichtet eine Legionellenprüfung zu machen?
Die Besitzer von Mehrfamilienhäusern und öffentlichen Gebäuden sind gesetzlich verpflichtet, einmal jährlich eine Legionellenprüfung von einem Trinkwasserprobenehmer durchführen zu lassen. Als Ausnahme gelten Mehrfamilienhäuser mit dezentraler Aufbereitung des Trinkwassers.
Wasseranlagen, die regelmäßig zu prüfen sind:
➥ Anlagen mit einem möglichen Speichervolumen von mehr als 400 Liter
➥ Wasserrohre mit einem Volumen von mindestens 3 Litern bis zum Wasserhahn (das wird bei normaler Rohrstärke und mit einer Länge von circa 7 bis 15 Metern erreicht)
Wissenswertes: Keine Legionellenprüfung wird derzeit gefordert bei Kaltwasserleitungen, Durchlauferhitzern oder bei der Wassererhitzung über Gasthermen.
Wie lässt sich eine Kontamination mit Legionellen vermeiden?
Einer Kontamination kann zuvorgekommen werden, wenn die Grenzwerte eingehalten werden. Als Hauseigentümer können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen:
➥ Lassen Sie die Warmwasseranlage in Ihrem Haus von einem Fachmann planen und einbauen.
➥ Achten Sie auf konsequente 60 Grad im Warmwasserspeicher (auch im Sommer!).
➥ Vermeiden Sie stehendes Wasser in den Rohren.
➥ Schützen Sie die Wasserleitungen mit geeignetem Dämmmaterial.
➥ Durchlauferhitzer oder Thermen erhitzen das benötigte heiße Wasser erst kurz vor dem Gebrauch. Beachten Sie dabei eine Vorlauftemperatur von mindestens 55 Grad.
➥ Lassen Sie die Anlage regelmäßig durch einen Fachmann prüfen und warten.
Welchen Einfluss können Legionellen auf die menschliche Gesundheit nehmen?
Diese Bakterien sind Auslöser von zwei verschiedenen Infektionen (Legionellose): der Legionärskrankheit (Legionellen-Pneumonie) und dem Pontiacfieber.
➥ Legionärskrankheit:
Nach 2 bis 10 Tagen Inkubationszeit zeigen sich Symptome wie Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und hohes Fieber. Oftmals kommt Durchfall hinzu. Ist das Gehirn betroffen, zeigt der Patient Symptome von Verwirrtheit.
Wichtig zu wissen: Bleibt die Erkrankung unbehandelt oder wird nicht erkannt oder auch falsch behandelt, kann der Krankheitsverlauf bedrohlich sein. Gute Heilungschancen hat der Patient, der von Anfang an fachgerecht therapiert wurde.
➥ Pontiacfieber:
Die Inkubationszeit kann zwischen 5 Stunden bis zu 3 Tagen liegen. Zunächst zeigen sich Grippesymptome. Eine Lungenentzündung wird aber nicht diagnostiziert.
Wichtig zu wissen: In den meisten Fällen heilt diese Erkrankung nach maximal einer Woche aus. Die Gefahr einer Ansteckung ist nicht gegeben.
Zum Weiterlesen:
Umweltbundesamt "Legionellen"
Infektionsschutz.de "Legionellen"